Grundabsprachen getroffen, um eine Ordnung zu finden

Deutsches Damenteam bereitete sich in Hamburg auf die Hallen-EM vor

Das von anderen Pflichtterminen befreite Wochenende nutzte die Spielerinnen der deutschen Hallen-Nationalmannschaft, um sich in Hamburg auf die 14. Hallen-Europameisterschaft kommende Woche einzustimmen. „Das war gut und wichtig, dass wir alle uns einmal beschnuppert haben“, fand U21-Bundestrainer Marc Herbert, der im spanischen Almeria das deutsche Team anstelle des in Südamerika bei der Olympiavorbereitung der deutschen Feldauswahl befindlichen Damen-Coach Michael Behrmann führen wird. Absolviert wurden in der Hansestadt am Samstag und Sonntag insgesamt drei Trainingseinheiten, darunter ein Testspiel gegen die Bundesligadamen des Harvestehuder THC, die sich auf das DM-Viertelfinale (3. Februar beim BHC) und den Landesmeister-Europacup (22. bis 24. Februar in Prag) vorbereiten. Die HTHC-Spielerinnen Gylla Rau und Rike Sager traten im Nationalteam auf, lediglich Torfrau Kristina Reynolds mischte wechselweise bei ihrer Vereinsmannschaft als auch in der DHB-Auswahl mit. „Wir haben die Grundabsprachen getroffen, die man als neu zusammengestellte Truppe im Hallenhockey einfach braucht, um Ordnung reinzubekommen. Das Ganze haben wir mit Videostudium und Besprechungen begleitet“, äußerte sich Herbert über das Zurechtlegen eines Spielsystems mit verschiedenen Defensiv- und Offensivvarianten sowie dem Ablauf von Standardsituationen. „Alle haben ausgezeichnet mitgearbeitet“, lobte der C-Kader-Nationalcoach die mit allen zwölf Spielerinnen komplett anwesende Hallen-EM-Mannschaft.

Bemerkenswert: Da diese in Eigenregie zustande gekommene Vorbereitungsmaßnahme nicht in das Budget des A-Kaders passt, mussten die entstandenen Kosten selbst getragen werden. Bei sieben EM-Spielerinnen aus Hamburg (Kristina Reynolds, Meike Achtmann, Anneke Böhmert, Rebecca Landshut, Gylla Rau, Rike Sager, Friederike Sievers) hielten sich die Auslagen glücklicherweise in Grenzen. Die aus Berlin (Karoline Amm, Sonje Lehmann, Janina Totzke), Köln (Franziska Gude) und Rüsselsheim (Lisa Jacobi) anreisenden Spielerinnen wurden bei den Hamburger Kolleginnen privat untergebracht. „Und der Hamburger Hockey-Verband hat die Mannschaft zu einem Abendessen eingeladen. Das war ein sehr feiner Zug“, bedankte sich Marc Herbert beim HHV für die Unterstützung.

Nicht zuletzt durch die Niederlage der deutschen Herren im Hallen-EM-Finale in Jekaterinburg ist der Damen-Trainer gewarnt: „Das war wieder ein Beleg dafür, dass uns Deutschen die Hallen-Titel nicht mehr wie von alleine in den Schoß fallen. Die Entwicklung des geringer werdenden Abstandes zur Konkurrenz zeichnet sich seit ein paar Jahren ab. Da muss man in jedem Spiel sein ganzes Potenzial abrufen und ständig auf der Höhe sein. Ein schwaches Spiel wie im vergangenen Jahr beim Damen-Halbfinale bei der Hallen-WM-in Wien kann alle Titelerwartungen zunichte machen.“ Marc Herberts Ziel ist es, in Almeria einen guten Start in den Vorrundenspielen gegen Italien, Ukraine und Schottland hinzulegen und das Team in der Gruppenphase sich weiter finden zu lassen, um dann in den entscheidenden Partien um den Titel die maximale Leistung abrufen zu können. Deutschlands Damen wollen mit dem 13. europäischen Indoor-Titel nach Hause kommen. Am Donnerstagmorgen fliegt die deutsche Delegation nach Spanien. Das erste Spiel findet am Freitag um 10.30 Uhr Ortszeit gegen Italien statt.