Baustelle füllt sich immer zum Training

Julia Müller und Tina Schütze über den Kontakt zur Bevölkerung

Als spanisch sprechende Teammitglieder sind Julia Müller und Tina Schütze fraglos bestens geeignet, Kontakt zum argentinischen Umfeld in Mendoza aufzunehmen. „Wenn man die Chance hat, mal wieder Spanisch zu sprechen, dann nutzt man das natürlich auch gern“, so Schütze, die genau wie Müller ihren Spanien-Aufenthalt als Vereinsspielerin – beide in Barcelona – vor einem halben Jahr beendet hat. Bislang konnte die Kölnerin allerdings vor allem mit dem Busfahrer üben, der sich über einen Smalltalk mit den vielen Spanisch-Sprachkundigen im deutschen Team sehr freut.
Die Konversation mit den jungen Teambetreuern Juan und Lucia, die vom Veranstalter für die deutsche Delegation abgestellt worden sind, läuft Großteils auch in Deutsch ab, weil die junge Argentinierin offenbar in der Schule recht gut die deutsche Sprache gelernt hat. Die Chancen, den Kreis der Bekanntschaften zu erweitern, waren bislang eher rar gesät. In den Mittagspausen zwischen den Trainingseinheiten, ist Siesta-Zeit. Da sind alle Läden in der Umgebung zu, so dass die Spielerinnen sich lieber auf den Zimmern erholen.
Und die offensichtlichste Form der Kontaktaufnahme seitens der Einheimischen versucht man im Spielerinnenkreis geflissentlich zu ignorieren. „Da ist eine Baustelle direkt am Zaun zum Trainingsplatz. Die scheint sich immer dann zu füllen, wenn wir Training haben“, sagt Julia Müller. Und dann wird von den Männern dort gepfiffen und gerufen, was das Zeug hält. Ob sie das den auch verstünden, was da für Avancen gemacht würden? „Wir versuchen geflissentlich, das nicht zu verstehen“, sagt Tina Schütze lakonisch.