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02.08.2009 - Sie hatte Spaß wie ein Kind. „Es war toll, noch einmal mit der Mannschaft toben zu dürfen“, sagte Nadine Ernsting-Krienke, als sie in der Halbzeitpause des Sonntags-Länderspiels gegen Schottland in Hannover verabschiedet wurde. Die deutsche Rekord-Nationalspielerin durfte noch einmal ins Nationaltrikot mit ihrer Nummer 5 schlüpfen und einige Minuten aufs Feld. Auch wenn „NEK“ nicht auf dem Spielberichtsbogen stand und keiner der 16 deutschen Spielerinnen in deren EM-Vorbereitung einen Platz weg nahm, so gehörte doch zumindest in den zehn Minuten, die sie absprachegemäß zum Einsatz kam, die ganze Aufmerksamkeit ihr. Die Mitspielerinnen waren tunlichst bemüht, Ernsting-Krienke gut in Szene zu setzen. Und fast hätte es ja sogar mit einem Tor geklappt. Nur um Zentimeter rutschte die 35-Jährige einmal bei Stecherversuch an einer scharfen Flanke vorbei. Bei zwei, drei Dribblings zeigte Nadine, warum sie lange Jahre unangefochten die beste deutsche Linksstürmerin war. 30 Sekunden vor der Halbzeitpause wurde NEK unter großem Beifall der 1500 Zuschauer und der Mitspielerinnen ausgewechselt. „Ich hätte gerne noch etwas länger gespielt“, gab sie später zu Protokoll, ebenso, dass sie „ganz schön nervös“ in den Stunden vor diesem Abschiedsspiel war. „Ich gehe mit schwerem Herzen“, ließ NEK keinen Zweifel daran, dass sie die knapp zwei Jahrzehnte im Damen-A-Kader trotz aller Mühen und auch gelegentlicher Rückschläge genossen hat. Alleine der Olympiasieg 2004 dürfte für alles mehr als entschädigt haben. Die Gelegenheit, ihre große Karriere mit einem Spiel in Niedersachsen vor zahlreichen Freunden aus langen Eintracht-Jahren zu beenden, empfanden sowohl die Braunschweigerin als auch DHB-Präsident Stephan Abel als „tolle Sache“. Abel überreichte im Namen des DHB ein gerahmtes Trikot mit Erinnerungen an ihre 360 Länderspiele, einen Schläger mit allen Unterschriften der Goldkolleginnen von Athen 2004 und einen Gutschein für einen Aufenthalt auf ihrer Lieblingsinsel Sylt. Als eine „herausragende Repräsentantin unseres Sports“ lobte der DHB-Präsident die sichtlich gerührte Spielerin, die im Anschluss noch ein großes Programm im Hände schütteln und Küsschen geben zu absolvieren hatte.
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