Jugendhockey

 

Premiere für Bremen und der 17. Pokalsieg für den WHV

Nachlese zum Berlin- und Rhein-Pfalz-Pokal der U15-Länderauswahlteams

 

18.12.2019 - Während Rekordgewinner Westdeutschland zum 17. Mal bei der 48. Ausspielung den Rhein-Pfalz-Pokal der Jungen für sich beanspruchen konnte, gab es beim 38. Berlin-Pokal der Mädchen eine Premiere: Die Landesauswahl von Bremen stand zum ersten Mal ganz oben im Hallen-Wettstreit der U15-Auswahlteams. Eine Nachlese zum U15-Länderpokal am vergangenen Wochenende in Mayen, inklusive der Kommentare der DHB-Beobachter.

 

Im rheinland-pfälzischen Mayen, wo anlässlich des 100-jährigen Bestehens des HC Grün-Weiss TuS Mayen der DHB-Nachwuchswettbewerb nun zum fünften Mal nach 1991, 94, 98 und 2002 Station machte, hatte der spätere Jungen-Sieger West in der Gruppenphase noch eine klare 2:6-Niederlage gegen Berlin bezogen. Beim Wiedersehen im Endspiel zeigte das WHV-Team ein anderes Gesicht. Berlin geriet 0:3 in Rückstand, konnte zwar noch einmal zum 2:3 aufholen, doch am Ende behielt der Westen mit 5:2 die Oberhand. „Sehr gutes Tempo, gute Lösungen gegen die Manndeckung auf beiden Seiten, der WHV mit einer starken Teamleistung. Berlin zwar individuell auffälliger, aber nicht mit den Möglichkeiten, damit das Ergebnis zu beeinflussen", waren die Eindrücke, die DHB-Beobachter Peter Maschke zum Finale notierte. Gewinner West habe seinen Triumph einer „deutlichen Leistungssteigerung von Samstag auf Sonntag“ sowie dem „stabilsten und härtesten Passspiel, dem besten individuellen Abwehrverhalten, einem sehr guten Torwart und der Breite seines Kaders“ zu verdanken, listete Maschke auf. Vorjahressieger Baden-Württemberg war im Halbfinale klar mit 0:4 am WHV gescheitert, Berlin hatte im anderen Halbfinale Bayern mit 3:1 ausgeschaltet.
Sehr positiv fand der Beobachter, dass von den Teams insgesamt „mutig nach vorne“ gespielt wurde, der Spielaufbau „sehr dynamisch“ war und die Spieler „viele Möglichkeiten, ein Eins-gegen-Eins zu gewinnen“, wahrnahmen. „Überraschend für mich war, dass kaum ein Team eine stabile Strafecke hatte“, so Maschke zur Standardsituation. „Schade, dass Niedersachsen und Bremen nicht um den Länderpokal mitspielen konnten, sondern aufgrund des Modus nur um den Aufstieg“, sagte Maschke zu den beiden Mannschaften, die ihren starken Auftritt aber wenigstens mit dem Aufstieg in die höhere Leistungsgruppe im kommenden Jahr belohnten. Für den Beobachter spielten über beide Turniertage hinweg Leon Lindemann, Alec von Schwerin (beide West), Marc Hohmann (Baden-Württemberg) und „stellvertretend für einen spannenden 2005-Jahrgang“ Johann Wehnert (Berlin) am auffallendsten.

Rhein-Pfalz-Pokal-Gewinner Westdeutschler Hockey-Verband. Von links: Leon Lindemann, Jannik Enaux, Sebastian Belzer, Dominik Fendler, Michel Kammann, Fritz Eickhoff, Alec von Schwerin, Nick Franitza, Jonas Cofalla, Tim Schnieders, Maximilian Stahmann und Leo Schur.  Foto: A.Holz

 

Positiv fiel auch das Fazit von Akim Bouchouchi zum Berlin-Pokal aus. „Beim letzten Landestrainerseminar haben wir uns darauf verständigt, den Fokus mehr auf Handlungsschnelligkeit und Spieltempo zu legen. In Mayen war zu sehen, dass viele Teams versucht haben, dies umzusetzen. Da war in vielen Spielen ein hohes Tempo drin, eine schnelle Verarbeitung von Bällen. Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen." Als „enge Kiste" umschrieb Bouchouchi die sportlichen Entscheidungen in den Gruppen sowie auch in den Aufstiegsspielen. Letztlich hätten sich mit den beiden Gruppensiegern Bremen (3:0 im Halbfinale über Berlin) und Bayern (3:2 im Halbfinale über Vorjahressieger Hamburg) jene beiden Teams fürs Endspiel durchgesetzt, die „am eingespieltesten wirkten". Am Ende holte sich Bremen mit einem 3:1 über Bayern erstmals den Pokal.
„Es waren die Teams vorne dabei, die ein oder zwei echte Persönlichkeiten in ihren Reihen hatten, die ihre Gruppe anführten", sah Akim Bouchouchi diese Führungsqualitäten besonders bei Lena Frerichs (Bremen), Paula Nahr (Bayern), Antonia Landgrebe und Elisabeth von Ehren (Hamburg), Helene Große und Mia Montag (Berlin) sowie Luise Bantow (Baden-Württemberg) gegeben. Gefallen hat dem Bundestrainer auch ein „sehr starker junger Jahrgang", der sich jetzt schon aufdrängte und die nächste Generation an Talenten ankündigt. „Zusätzlich gab es ein erfreulich hohes Niveau bei den Torhütern in dem gesamten Feld. Herauszuheben sind hier ein bisschen Berfin Karayel (Bayern) und Chiara Demirarslan (Hessen)."

Berlin-Pokal-Gewinner Bremen. Von links, hinten: Johanna Mühl, Lena Frerichs, Nattalie Hoppe, Lena Bobrink; vorne: Lea Schultze, Helen Katenkamp, Gesa Lubinski, Charlotte Müller, Jette Kirsch, Maya Maitin, Stine Henkel und Angelina Blietz. Foto: A. Holz


Bei den 24 in Mayen eingesetzten Nachwuchsschiedsrichtern hatte der DHB-Beobachter zwar „keine Aufreger" zu beanstanden, allerdings hätte Bouchouchi gerne das Hauptziel, ein hohes Spieltempo zu gewährleisten, auch von Seiten der Unparteiischen noch besser unterstützt gesehen: „Da wurden leider viele Vorteile durch zu kleinliche Pfiffe verhindert. Das Thema muss in meinen Augen dringend in die Ausbildung der Landesverbände, denn es ist für unsere Spielerentwicklung existenziell. Und das geht nur mit entsprechender Spielleitung durch die Unparteiischen."
Ausrichter HC Grün-Weiss TuS Mayen, unterstützt von Aktiven der Hockeyabteilung von Rot-Weiß Koblenz, erfüllte sämtliche Vorgaben des DHB - und erntete Lob und Anerkennung von allen Seiten. Die Spielstätten Realschulsporthalle, Burghalle und Sporthalle Weiersbach waren bestens präpariert; die Versorgung mit Getränken, Essen und Kuchen war in allen drei Hallen durchgehend gewährleistet.

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28. März 2024
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